Warenkorb ist leer
Hast du jemals die Sehnsucht nach Stille verspürt?
Nach diesem Gefühl von Ruhe, das die Welt um dich herum für einen Moment zum Schweigen bringt?
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit wird mir das wieder so richtig bewusst, wie wichtig Stille für mich ist.
Für Menschen, die mit Tinnitus leben, kann diese Sehnsucht besonders stark sein.
Für viele meiner Klienten ist das der größte Wunsch.
Nur einmal wieder vollkommene Ruhe haben.
In Ruhe ein Buch lesen.
In Ruhe auf der Couch sitzen und entspannen.
In Ruhe schlafen.
In Ruhe die Natur genießen.
Wenn ich diese Momente heute erlebe, denke ich oft an die Zeit zurück, als mein Tinnitus noch mein Leben bestimmt hat.
Wie viel schlechter war meine Lebensqualität!
Und ja, irgendwie gewöhnt man sich und zwischendrin kann man es auch ausblenden, aber unterschwellig ist das nervende Geräusch immer da.
Und unterschwellig hält es den Körper in einem Dauerstresszustand.
Und richtige Entspannung und Regeneration ist unmöglich.
Und was Dauerstress in unserem Körper verursachen kann ist bekannt.
Erst, wenn die Zeiten, in denen man den Tinnitus wahrnimmt selten werden und die Phasen der Ruhe überwiegen, kann man den gravierenden Unterschied wirklich spüren zwischen einem Leben mit und einem Leben ohne Tinnitus.
Erst dann bemerkt man wieviel Kraft er gekostet hat.
Plötzlich hat man wieder Energie.
Man ist ausgeglichener, gelassener, fröhlicher und zufriedener.
Man hat wieder Lust auf den Alltag und die Zukunft.
Und, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, würde es mir vielleicht auch schwer fallen das zu glauben.
Weil ich ein Mensch bin, der in der Regel negative Dinge schnell als gegeben akzeptiert und nach Wegen sucht wie er bestmöglich damit umgehen und leben kann.
Aber beim Tinnitus kam das für mich nie in Frage.
Und wie froh bin ich heute, dass ich die Prognose der HNO-Ärzte nicht akzeptiert habe.
Ich wollte mich nicht an den Tinnitus gewöhnen, ich wollte ihn wieder loswerden.
Und ich wusste durch meine Kunden in der Hörakustik, dass das möglich ist.
Warum geben dann die HNO-Ärzte immer noch diese schlechten Prognosen?
Weil es leider bis heute keine krankenkassenunterstützte Behandlung gibt, die den Menschen und seinen Tinnitus ganzheitlich und vor allem individuell betrachtet.
Weil in der Zeit, die der HNO Arzt von der Krankenkasse bezahlt bekommt in der Regel nicht mal ein vernünftiges Counseling möglich ist.
Weil Menschen mit Tinnitus und die Belastung, unter der sie stehen, oft nicht ernst genommen werden.
Weil es meistens eine langwierige Angelegenheit ist, einen Tinnitus wieder komplett loszuwerden.
Auch meine Klienten sind zu 80 % ihren Tinnitus nach dem Coaching nicht vollständig los, aber immer ist die Belastung deutlich geringer geworden.
Und die Klienten, die über das Coaching hinaus weiterarbeiten, haben sehr gute Chancen wieder vollkommene Ruhe zu finden.
Ich bin so stolz auf die Klienten, die sich nicht zufriedengeben und immer wieder eine Coachingeinheit buchen, um die nächsten Schritte zu gehen.
Und warum machen sie das?
Weil sie sehen, dass der Weg noch nicht zu Ende ist.
Weil sie immer wieder Fortschritte machen.
Weil sie durch die Fortschritte daran glauben, dass eine Zukunft ohne Tinnitus möglich ist.
Und die Zahl derer, die es geschafft haben, wird immer größer.
Und das ist das größte Geschenk für mich, weil wir jeden Tag neu beweisen, dass man doch was gegen den Tinnitus tun kann.
Die HNO-Ärzte in meiner Umgebung geben ihren Patienten im Übrigen mittlerweile deutlich bessere Prognosen ab.
Und das ist so wichtig, weil es Zuversicht bringt und Motivation.
Und in einer Studie der Universität Witten/Herdecke ergab eine Untersuchung an 700 Patienten mit Ohrgeräuschen, dass auch bislang als therapieresistent geltenden Tinnitus-Betroffenen geholfen werden kann.
Selbst chronische Ohrgeräusche, die schon seit Jahren bestünden, hätten unabhängig von der Dauer und des Grades der Beschwerden eine ebenso gute Prognose wie Ohrgeräusche, die erst seit wenigen Monaten bestünden.
Zugleich habe die Untersuchung ergeben, dass die bisherige Lehrmeinung, dass schwere und schwerste Symptome stationär behandelt werden müssten, in den meisten Fällen nicht gerechtfertigt sei.
Die Untersuchungsergebnisse zeigten sogar eindeutige Vorteile der ambulanten Versorgung.
Die Patienten wurden mit einer Mischung aus psychologischer Behandlung und Wahrnehmungstraining behandelt.
Ja es tut sich was, wenn auch viel zu langsam.
Und was würde da besser passen als dieses Zitat von Oscar Wilde, weil es mir aus der Seele spricht:
"Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende."
Herzliche Grüße
Heidi Gilgert
Tinnitus Coach, Hörakustikmeisterin, Psychologische Beraterin, Entspannungspädagogin
innersmile.tinnitus.life.coaching
Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, abonniere meinen newsletter
Außerdem im Blog:
Kann Tinnitus Coaching wirklich helfen?
Tinnitus loswerden durch mehr Zufriedenheit
Erhoehte Verletzungsgefahr mit Tinnitus
Tinnitus, mal lauter, mal leiser
Braucht man bei Tinnitus Psychologische Beratung?
Tinnitus kennt mehr Varianten als Kopfschmerzen